Sonntag, 27. November 2016

Haare waschen ohne Shampoo

Ich liebe meine Haare und bin auch sehr heikel was sie betrifft. Ich wollte immer lange und schöne Haare haben. Daher habe ich mir auch immer alle möglichen Produkte in der Drogerie gekauft und viel ausprobiert. Vor einigen Jahren bekam ich plötzlich stark juckende Kopfhaut von manchen Shampoos. Dann gegooglet und gelesen, dass Silikone im Shampoo ganz ganz böse für die Haare sind. Und siehe da, alle meine "Juckreizshampoos" enthielten Silikone! Daher diese Shampoos verbannt und nur mehr Naturkosmetikshampoos gekauft. Leider haben sie die Rezeptur meines Lieblingsshampoos geändert und von da an habe ich mich wieder durchgesucht und war nie mit einem so richtig zufrieden.

Im August/September diesen Jahres habe ich immer wieder davon gelesen, dass man Haare mit Roggenmehl waschen kann. Bitte was?? Die Ökotanten können das ja so machen und mit fettigen Haaren rumlaufen dachte ich mir anfangs. Aber dann war dieses Thema ständig präsent in diversen Medien. Sei es auf Blogs, in österreichischen Frauenzeitschriften und sogar im Kurier. Ich stieß innerhalb von ein paar Wochen mehrmals darauf und da war dann doch die Neugier geweckt.

Aber überall stand, dass die Kopfhaut rund 6 Wochen Umstellung braucht, bis sie nicht mehr fettet. Mit fettigen Haaren rumlaufen geht für mich gar nicht! Ich bin da wirklich extrem heikel, sobald meine Haare nur etwas fettig sind wasche ich sie. Das bedeutete zu Shampoozeiten seit Jahren alle 2 Tage in der Früh war die Haarwäsche fällig. Aber gut, testen wir dann mal das Roggenmehl 'Shampoo'. Und siehe da: Sie sehen toll aus! Sie sind total griffig und haben ein schönes Volumen. Sie sind nicht so schlaff wie sonst immer. Trotzdem habe ich weiterhin mit Shampoo gewaschen aus Angst vor fettigen Haaren nach mehreren Wäschen. Ende September wollte ich es dann riskieren: Kein Shampoo mehr und das einfach die 6 Wochen durchziehen. Und was soll ich sagen? Meine Haare waren nie fettig! Ich habe sie weiterhin alle 2 Tage gewaschen wie gewohnt und sie sahen auch immer gepflegt aus.

Nach 4-5 Wochen kam dann ein kleinerer Einbruch. Die Haare waren am zweiten Tag schneller fettig als sonst. Ich weiß nicht an was das lag, aber nach einer Woche war es wieder weg. Also durchhalten hat sich definitiv gelohnt! Mittlerweile habe ich 8 Wochen mit Roggenmehlwäsche hinter mir. Und meine Haare sind schön! Die Waschabstände kann ich auf 3 Tage ausdehnen. Heute ist Tag 4 und mit Trockenshampoohilfe (Maismehl und Backkakao) sehen sie heute noch immer ganz passabel aus! Ich bin wirklich begeistert! Das Foto entstand heute Früh.



Das Roggenmehl hat noch weitere Vorteile: Es ist regional und in Papierverpackung oder gar unverpackt erhältlich (kein Plastikmüll mehr!). Es ist sehr günstig, bei 2-3 Esslöffel pro Woche kommt man auch eine Zeit lang mit einem Kilo aus. Es belastet die Umwelt nicht, enthält es doch keine Tenside und kein Microplastik. Ich werde euch im nächsten Post genauer zeigen wie ich mit Roggenmehl meine Haare wasche und auf was man achten sollte. Für mich war es eine gute Entscheidung und ich bin sehr glücklich damit!

Dienstag, 15. November 2016

Menstruationstasse

Hallo Mädels! 

Hier geht es um ein Thema, welches uns Frauen regelmäßig betrifft: Unsere Menstruation. Für mich war das immer ein ziemlich unangenehmes Thema, da es für mich mit starken Blutungen und Schmerzen einhergegangen ist. Ich habe ab meiner zweiten Periode Tampons benutzt und irgendwann Tampons und Binden zusammen da meine "Tage" immer stärker wurden und ich die Sicherheit brauchte, dass falls ich trotz Tampon "auslaufe" es in die Binde geht. Ich bin noch dazu jemand, der nicht ständig auf die Toilette gehen muss. Daher habe ich dann des öfteren auf das Tamponwechseln vergessen (Tampons musste ich öfter wechseln als ich pinkeln musste!). Das war dann oft ein Alptraum! Auch dass ich an den stärksten beiden Tage immer die Sicherheit brauchte alle 2-3 Stunden auf die Toilette gehen zu können empfand ich immer als sehr einschränkend. Denkt nur daran was ihr macht wenn ihr gerade in der Natur unterwegs seid oder auch einfach nur mal in der Stadt länger shoppen seid. Solche Unternehmungen habe ich also immer verschoben wenn ich meine Blutungen hatte. 

Nun, was ist eine Menstruationstasse? 
Eine Menstruationstasse (auch Mooncup oder Menstruationsbecher genannt) ist ein kleiner trichterförmiger Behälter, der in die Scheide eingesetzt wird und die Blutung auffängt. Üblicherweise ist dieser aus medizinischem Silikon oder TPE. Menstruationstassenbilder findet ihr wenn ihr den Link zu Google aufmacht.

Menstruationshygieneartikel gehen ins Geld. Wenn man nicht gerade mit leichten Blutungen gesegnet ist braucht man relativ viel davon. Leider weiß ich nicht mehr wieviele Tampons ich durchschnittlich brauchte. Ich gehe mal von 35 pro Zyklus aus. Das nehme ich vereinfacht mal 12 Monate, sind also 420 Tampons pro Jahr! Der Einfachheit halber gehen wir jetzt von 40 Jahren Menstruation aus. 420x40 sind 16.800 Tampons in unserem Leben! Das ist schon eine gewaltige Menge an Müll, die produziert wird. Das sind 262,5 Schachteln an Normal Tampons 64 Stück. Bei Kosten einer Schachtel von etwa 5,55€ kommt euch das in eurem Leben auf 1456,88€. Menstruationstassen kosten zwischen 10 und 35€. Diese könnt ihr bis zu 10 Jahren verwenden! Also kommt ihr damit auf 40-140€! Das ist also schon ein gewaltiger Kostenunterschied!

Der Kostenfaktor ist aber ehrlich gesagt der geringste Vorteil für mich. Für mich ist der größte Vorteil der unglaubliche Gewinn an Lebensqualität! Ich hätte mir nie im Leben vorgestellt, dass es mir irgendwann sowas von egal sein wird, dass ich meine Tage habe. Ich kann jetzt alles machen und fühle mich nicht mehr eingeschränkt. Ewiglange quer durch die Stadt hetzen? Kein Thema! Schwimmen gehen? Natürlich! Städtetrip? Nur her damit! Ich fühle mich richtig FREI! Ich vergesse oft sogar, dass ich gerade menstruiere! Das war davor vollkommen unvorstellbar. 

Ich muss meine Tasse nur zwei Mal am Tag leeren - und das an den leichten Tagen auch nur weil man sie alle 12 Stunden rausgeben, ausleeren und auswaschen sollte um Bakterien keinen Platz zu bieten. Bevor ich meine Tage wieder bekomme kommt mein Tässchen in einen Schneebesen und nimmt ein fünfminütiges Bad in kochendem Wasser mit einem Schuss Essig. Das wird gemacht um etwaige Bakterien zu töten. Die sich aber im übrigen auf der Silikontasse gar nicht wohl fühlen - sie bietet nämlich gar keinen Nährboden für sie. Ganz im Gegensatz zu Tampons, wo sich Bakterien gerne vermehren. Das ist aber nicht der einzige Nachteil an Tampons, diese werden leider - wie ich erst herausgefunden habe als ich mich mit der Menstruationstasse befasst habe - mit Bleichmitteln behandelt um sie schön weiß zu machen. Und in der konventionellen Baumwollproduktion werden Pestizide zum Einsatz gebracht, welche sich dann im Tampon wiederfinden. Und diese kommen mit unserer Schleimhaut in Kontakt und gelangen so in den Körper. Jetzt könnt ihr euch selbst fragen ob das gut ist oder nicht. Dazu kommt, dass Tampons die Schleimhäute auch total austrocknen, gerade wenn die Blutung schwächer ist. Das führt oft zu Schmerzen beim Einführen oder Entfernen. Das macht die Tasse nicht, denn sie sammelt nur alle Flüssigkeit, aber trocknet nicht aus. 

Ein weiterer großer Vorteil ist, dass ich kaum bis keine Schmerzen mehr habe seit dem ich die Tasse verwende! Es wird vermutet, dass der leichte Unterdruck, den die Tasse erzeugt, dafür verantwortlich ist. Entferne ich die Tasse (immer erst den Unterdruck lösen vorm Entfernen!) bekomme ich ab und zu nach einigen Minuten Schmerzen. Setze ich aber die Tasse wieder ein gibt sich das innerhalb von 10 Minuten. 

Die Handhabung ist nach einer Eingewöhnungszeit recht einfach. Es gibt mehrere Faltmethoden zum Einführen der Tasse, welche euch liegt müsst ihr selbst testen. Nachdem ich die Tasse nur zwei Mal am Tag leeren muss, mache ich das üblicherweise daheim. Praktischerweise erreiche ich das Waschbecken direkt vom WC aus. Schnell kalt, dann heiß und dann wieder kalt auswaschen und wieder rein damit. Dann kontrolliere ich noch schnell ob sie aufgegangen ist und manchmal auch ob der Muttermund sicher darüber oder darin sitzt wenn ich mir unsicher bin. Fertig! Unterwegs musste ich sie erst einmal wechseln, da habe ich sie einfach mit Toilettenpapier ausgewischt. Manche nehmen auch eine Wasserflasche mit oder ein mit Wasser gefülltes Glas. Wenn man öfters unterwegs ist könnte man sich auch einfach eine zweite Tasse kaufen und die "schmutzige" inzwischen in einem Behälter lagern und daheim auswaschen. Es ist wirklich nicht so kompliziert wie es anfangs den Anschein macht. Nur Mut!

Noch ein kurzer Exkurs zu "wie finde ich eine passende Menstruationstasse?"
Es gibt viele verschiedene Tassen am Markt. Es gibt Tassen aus medizinischem Silikon und aus TPE. TPE sind Thermoplastische Elastomere, bei diesem Material kann es sein, dass sie sich mit der Körperwärme verformen. Ich würde Tassen aus zertifiziertem medizinischem Silikon vorziehen, da sich diese nicht verformen. Die unterschiedlichen Tassen unterscheiden sich nicht nur durch ihre Größe sondern auch in der Stärke ihrer Wände. Wenn eure Beckenbodenmuskulatur gut ist kann es sein, dass ihr eine zu weiche Tasse einfach "zerquetscht" - diese ist dann undicht. Ist die Tasse allerdings zu hart kann eure Beckenbodenmuskulatur sie nicht halten und die Tasse rutscht runter und ist undicht. Ich habe mich in der Facebookgruppe "Menstruationstasse" beraten lassen. Die Mädels dort wollen einige Fragen beantwortet haben und sagen euch dann welche Tasse zu euch passt. So habe ich mir einen Fehlkauf erspart und bin von Anfang an super zufrieden mit meiner Tasse! Es lohnt sich wirklich sich zuerst beraten zu lassen!

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Anschaffung der Menstruationstasse eine der besten Entscheidungen in meinem Leben war! Sie gibt mir so viel Lebensqualität und noch dazu spare ich mit ihr Geld und Müll. Also definitiv eine Kaufempfehlung von mir!

Hallo auf meinem Blog!

Hallo Du! 

Schön, dass du hier gelandet bist! Ich will auf diesem Blog meinen Weg zu einem nachhaltiger Lebensweg mit euch teilen. Mit Tipps und Tricks für euch wie euch das auch gelingen kann.

Ganz kurz zu mir: Ich heiße Carina, bin 28 Jahre alt und lebe in Wien. Wieso der Name "Nachhaltige Katze"? Nun ja, ich liebe Katzen 😁 Und der Blog soll meinen Weg zu einem nachhaltigeren Leben zeigen.

Warum mache ich das eigentlich? Nachhaltiger leben? Was bedeutet das? 
Für mich bedeutet es, dass ich weniger Müll produzieren und bewusster leben will. Das Wort "Nachhaltigkeit" hat mich schon im Studium verfolgt. In beinahe jeder Vorlesung kam es früher oder später vor. Vieles hat mir schon zu Studienzeiten zu denken gegeben, aber ich habe mich nie näher damit beschäftigt. Erst jetzt wo ich vor ein paar Monaten das Masterstudium beendet habe bekommt die Nachhaltigkeit in meinem Lebensstil immer mehr an Bedeutung, vielleicht weil ich gerade Zeit habe darüber nachzudenken. Ich würde mich nie als "Ökotyp" beschreiben, aber vermutlich schlummert so eine kleine Ökotussi schon immer in mir. Unter anderem deshalb weil ich schon immer Dinge hinterfrage. Und wenn ich sie hinterfrage oder ein neues spannendes Thema finde will ich am liebsten sofort ALLES darüber wissen und lese und recherchiere so lange, bis ich genügend darüber weiß. 

Das Thema Müllvermeidung oder Zero Waste war für mich früher kein Thema. Klar, ich habe schon lange ein Stoffsackerl in meiner Handtasche für den Fall der Fälle dass ich ungeplant etwas einkaufen will. Aber das hatte eher mit meiner eigenen Bequemlichkeit zu tun als mit Müllreduzierung. Die Stofftasche hat lange Hänkel, die kann ich mir einfach über die Schulter hängen und muss nicht das doofe Plastiksackerl mit der Hand tragen. Darauf geachtet wieviel Müll ich produziere habe ich noch nie. Im Frühjahr dieses Jahres bin ich auf Facebook auf die Menstruationstassen gestoßen. Gehört habe ich schon vor gut zwei Jahren das erste Mal davon. Aber da fand ich sie ehrlich gesagt ziemlich ekelig. Wieso eigentlich? Jetzt verstehe ich das absolut nicht mehr. Im Frühjahr kam plötzlich der Gedanke, dass ich sowas UNBEDINGT brauche! Also habe ich mich beraten lassen und dann war sie da. Meine Tasse. Super Ding! Ich frage mich warum ich nicht schon früher eine besorgt habe!? Jedenfalls wollte ich zu dem Thema natürlich auch alles wissen und habe viel darüber gelesen. Und auch darüber wieviel Müll wir Frauen mit Monatshygieneartikeln produzieren. Das ist wirklich beachtlich, darüber habe ich zuvor noch nie nachgedacht. Und dann begann es plötzlich in meinem Kopf zu rattern. Ich produziere schon viel Müll. Und in Sachen der Monatshygiene ist es so unglaublich einfach den Müllberg zu beseitigen. Geht das in anderen Bereichen meines Lebens auch so einfach? Es ist noch ein sehr weiter Weg zu gehen und komplett Zero Waste werde ich vermutlich nie schaffen. Aber wieso nicht versuchen im Alltag mit einfachen Mitteln weniger Müll zu produzieren? Jede Kleinigkeit ist doch ein Schritt in die richtige Richtung!

Also begleitet mich auf meinem Weg zu einem nachhaltigeren Lebensstil mit weniger Müll und mehr Lebensqualität! Ich will mit euch einfache Mittel und Wege teilen um Müll zu reduzieren, euch Rezepte geben um euch eure Hygiene- und Kosmetikartikel selbst herzustellen, Recyclingtipps geben und Anregungen für selbstgebastelte Geschenke - gerade im Hinblick auf Weihnachten. Ich hoffe, ihr folgt meinem Blog und findet die ein oder andere passende Anregung für euch.

Liebe Grüße, 
Carina